Künstliche Intelligenz im Content Marketing: Wohin geht die Reise?

Künstliche Intelligenz im Content Marketing: Wohin geht die Reise?
KI, AI, ChatGPT: An diesen Schlagworten kommt die Marketingbranche aktuell nicht vorbei. Wir haben einen persönlichen Blick darauf geworfen, wie uns Künstliche Intelligenz im Content Marketing hilft – und wieso es in der strategischen Kommunikation trotzdem weiterhin den Faktor Mensch brauchen wird.
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Von Nina Hierzenberger, Head of Content Marketing bei k-digital

Zugegeben: Bis ich das Dokument zu diesem Blogpost geöffnet habe, hat es etwas länger gedauert. „Also bitte, Künstliche Intelligenz, die gescheitere Texte schreiben soll als wir? Bis dahin bin ich in Pension.“ – So ähnlich lauteten meine ersten Gedanken, während meine Marketing-Bubble auf LinkedIn aus dem Schwärmen über ChatGPT nicht herauskommen wollte.

Naja, ich werde heuer dreißig, und das ist tatsächlich noch etwas früh für die Pension – aber wohl das Jahr, in dem KI-generierte Texte es endgültig mit meiner falschen Arroganz aufzunehmen gelernt haben. Wie können wir uns das als Menschen im Content Marketing zunutze machen?

Wie können wir Künstliche Intelligenz im Content Marketing nutzen?
Wie können wir Künstliche Intelligenz im Content Marketing nutzen?

Was ist eigentlich ChatGPT?

 Diese Frage beantwortet es am besten selbst:

(Und ja, mit ChatGPT zu interagieren fühlt sich so stark danach an, mit einem Menschen zu chatten, dass ich ständig „Bitte“ und „Danke“ sage. Hoppla.)

Zusammenfassungen und Definitionen von Sachverhalten im Internet zu finden, das ist jetzt für meine Generation noch keine große Hexerei – dafür benutze ich Google seit der dritten Klasse. Was an ChatGPT der „Game Changer“ ist, ist seine Lernfähigkeit: Ich bleibe ständig in der gleichen Chat-Oberfläche, in der ich meine Fragen und Anliegen vertiefen kann.

Wie kann ChatGPT im Marketing behilflich sein?

Als wir für einen Kunden-Pitch dabei sind, Ideen für eine Content-Kampagne zu sammeln, bitte ich ChatGPT um Hilfe:

Hey, gib mir doch bitte 7-8 gut strukturierte Ideen, die wir unserem Neukunden aus der Tourismusbranche für Branded Content auf einer News-Seite vorschlagen können.

Das Ergebnis: Eine richtig gute Basis, von der wir für unseren Pitch wegarbeiten können. (Diesen Screenshot poste ich hier nicht. Hi, Kunde! Die Ideen sind selbstverständlich alle von uns.) Als ich ChatGPT dann anleite, einen der Vorschläge auszuformulieren, liefert er mir eine solide Struktur und stringent sortierte Gedanken – aber so richtig Spaß macht es nicht, den Text zu lesen.

Welche Vorteile hat es, Künstliche Intelligenz als Copywriter*in einzusetzen?

Wenn man ChatGPT diese Frage stellt, argumentiert es für sich selbst mit diesen 3 Vorteilen:

  • Geschwindigkeit: KI kann mit einer enormen Geschwindigkeit Texte generieren, was Unternehmen Zeit und Ressourcen spart.
  • Konsistenz: KI kann Content produzieren, der in Tone & Style konsistent bleibt, was dem Marketing zuträglich sein kann.
  • Skalierbarkeit: KI kann ein großes Volumen an Content-Kreation abfangen.

Ja, das mag alles sein.

Ich sehe den größten Vorteil darin, dass Marketer*innen und Menschen, die hauptberuflich Texte schreiben, in ChatGPT einen großartigen Assistenten gewinnen.

Teils fühle ich mich, als hätte ich eine*n richtig gute*n Praktikant*in, der*die mir superfleißig die Basis-Arbeit an Vorrecherche, Grundgerüst und Ideen-Brainstorming abnimmt. Aber genauso, wie wir unsere Praktikant*innen ihren Job nicht ohne klare Briefings, verständliches Feedback und professionellen Input machen lassen, nehmen wir die Ergebnisse, die Künstliche Intelligenz uns liefert, (bitte) nicht kommentarlos für bare Münze.

So stelle ich mir meinen neuen KI-Prakti vor.

ChatGPT kennt seine eigenen Limitationen nämlich am besten.

Mensch vs. Maschine: Wieso können wir immer noch besser texten als KI?

  • Fehlende Kreativität: KI basiert darauf, schon Geschriebenes zu recyclen – wenn wir uns darauf in Zukunft alle verlassen, werden alle Texte zunehmend austauschbar. Gerade im Marketing geht es uns doch darum, uns vom Mitbewerb abzuheben und durch Originalität in den Köpfen unserer Zielgruppe zu punkten, oder?
  • Fehlender Kontext: Menschen verstehen komplexe Kontexte, zwischenmenschliche Beziehungen und sensible Nuancen der Themen, über die sie schreiben. Das fehlt ChatGPT: So wird Content inakkurat und inkonsistent.
  • Bezug zur Zielgruppe: ChatGPT sagt über sich selbst, dass es sein Zielpublikum oft nicht versteht, und Inhalte schwer für bestimmte Personengruppen maßschneidern kann.

Die persönliche Ebene ist genau die, weshalb ich mir keine Sorgen mache, dass ChatGPT mir in naher Zukunft meinen Job wegschnappt: Während ich mir für diesen Text Ideen und Input liefern haben lasse, hätte ChatGPT ihn in dieser Form nicht vollständig schreiben können – weil der Faktor Mensch fehlt.

Bei k-digital sind wir besonders stolz auf unsere Content-Formate, die mit hoher redaktioneller Kompetenz, persönlichen Blickwinkeln und charmantem Schmäh bei unseren Leser*innen punkten: Etwa unsere Advertorials PREMIUM in Form von Erfahrungsberichten, Produkttests oder Reportagen. Wenn wir (echte Menschen) solche Textsorten auch für Sie umsetzen dürfen, hilft Ihnen gerne unser Sales-Team (auch echte Menschen) weiter.

In der Zwischenzeit freue ich mich, dass es bis zur Pension noch dauert: Mit Entwicklungen wie diesen wird es in meinem Job nie fad.

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